Bin ich erfolgreich?

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👉🏼 Bin ich erfolgreich? Bin ich erfolgreich genug? Bin ich so erfolgreich wie mein Gegenüber? 

Heute kommen wir an diesen Fragen beinahe nicht mehr vorbei. Höher, schneller, weiter – eben einfach erfolgreicher wollen wir sein. Dass das negative Folgen für Psyche, Körper, soziales Umfeld und die Partnerschaft haben kann, ist lange kein Geheimnis mehr. Aber ist das denn überhaupt nötig? Wer sagt mir, wann und ob ich erfolgreich bin? Dieser Frage wollen wir nachgehen. 

💡 Hast Du schonmal über die Definition von Erfolg nachgedacht? Um herauszufinden, wie die Wissenschaft den Erfolgsbegriff interpretiert, haben wir einige renommierte Paper und Studien untersucht und für Dich zusammengefasst.

Die Wissenschaft konzentriert sich im Bereich der Erfolgsforschung vor allem auf den beruflichen Erfolg. Einheitliche Definitionen gibt es daher hauptsächlich für den Karriereerfolg: 

“positive psychological or work-related outcomes or achievements 
one has accumulated as a result of one’s work experiences“ 
(Judge et al., 1995, S. 486)

📚 Übersetzung: wenn arbeitsbezogene Entscheidungen und Verhalten zu wünschenswerten Ergebnissen während der persönlichen Laufbahn führen, ist das (Karriere-) Erfolg. 

Dabei unterscheidet die Wissenschaft zwischen objektivem und subjektivem Karriereerfolg. Der objektive Erfolg ist bspw. an Gehalt/Einkommen, Hierarchiestufe und Verantwortungsbereich abzulesen. „Weichere“ Faktoren, wie die Zufriedenheit mit der eigenen Laufbahn oder mit den im Job zu bewältigenden Aufgaben, zahlen auf den subjektiven Erfolg ein. Übrigens beeinflussen sich objektiver und subjektiver Karriereerfolg auch gegenseitig – weshalb es unsinnig wäre, eine Gewichtung zwischen den beiden Dimensionen vorzunehmen. 

Kurz und einfach: 

Wie zufrieden Du selbst mit Deinem Weg und Deinem Alltag bist, 
ist laut Wissenschaft genau gleich wichtig, 
wie Dein Einkommen und Deine Position, um Deinen Erfolg zu messen.

Und da sich die Wissenschaft hier nur auf den beruflichen Erfolg bezieht, solltest Du Dir unbedingt vor Augen halten, dass Erfolgsfaktoren aus bspw. familiärer Situation, schulischen Leistungen oder dem Ehrenamt noch gar nicht eingerechnet sind. 

Lass Dich also nicht durch wissenschaftliche oder selbst erstellte Definitionen verunsichern, sondern sei vor allem Du selbst. Um Deinem Selbst etwas näher zu kommen, haben wir Dir wie immer ein paar Reflexionsfragen zusammengestellt. Und wenn Dir das noch nicht genügt, dann stöbere doch mal in unseren Angeboten – vielleicht ist da etwas für Dich dabei?

🌈 Diese Fragen darfst Du Dir jetzt stellen: 

Kannst Du Dich in der wissenschaftlichen Erfolgsdefinition wiederfinden? Würdest Du eine andere Definition bevorzugen? Was ist Deine ganz eigene Definition vom Erfolg? 

In welchen Lebensbereichen lässt Du Dich von äußeren Idealvorstellungen und Erfolgsdefinitionen leiten? Hast Du die für Dich geltenden Definitionen bereits hinterfragt? 

Wenn Du an Deine eigenen Werte und Erfolgsvorstellungen denkst, solltest Du dann in Deinem Leben etwas verändern? 

📝 Die Quellen zu diesem Beitrag findest Du hier:
Blickhan, D. (2018). Positive Psychologie: Ein Handbuch für die Praxis. Junfermann Verlag GmbH.
Frankl, V. E. (2012). Der Wille zum Sinn (6. Aufl). Psychologie Klassiker. Bern: Huber.
Frankl, V. E. (2005). Das Leiden am sinnlosen Leben: Psychotherapie für heute (15. Aufl. d. Neuausg. (26. Gesamtaufl.)). Herder-Spektrum: Vol. 4859. Freiburg: Herder.
Groddeck, V. (2011) Die Außenseite: Werteforschung im Kontext von Gesellschaft und Organisation. In: Organisation und Werte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93492-1_3
Reker, G. T., & Wong, P. T. P. (1988). Aging as an individual process: Toward a theory of personal meaning.

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