Unternehmerisches Risiko: Bedrohung unserer Wirtschaft durch das Burnout-Syndrom?

Julia 💡 Zahlen, Daten, Fakten Leave a Comment

Knapp 20 Prozent aller Fehltage entfielen laut der Techniker Krankenkasse im Jahr 2021 auf Diagnosen psychischer Störungen. Die AOK errechnete für das Vorjahr die alters- und geschlechtsbereinigte Summe von rund 180.000 Menschen, die wegen des Burnout-Syndroms krankgeschrieben wurden. Arbeitsunfähigkeitsfälle, die aus psychischen Störungen resultieren, dauern außerdem neben Krebsbehandlungen mit Abstand am längsten an. Noch dazu haben sich die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund des Diagnosecodes für Burnout (ICD-Z73) zwischen 2011 und 2020 um fast 36 Prozent erhöht. Die DAK resümiert:

„Die Anzahl der Fehltage ist so hoch wie noch nie und die durchschnittliche Dauer eines psychischen Krankheitsfalls hat ein Rekordniveau erreicht.“

DAK Psychoreport 2021

Ernstzunehmender Wirtschaftsschaden und immenses unternehmerisches Risiko durch Krankheit und Kündigung

Doch mit dem Arbeitsausfall endet der Schaden für Unternehmen nicht: 20 Prozent der mit Burnout diagnostizierten Frauen kündigten 2021 nach ihrer Erkrankung ihr Arbeitsverhältnis. Ein Grund dafür ist, dass die Erkrankung untrennbar mit der Situation am Arbeitsplatz zusammenhängt.

Kurz: das Burnout-Syndrom ist nicht nur eine ernstzunehmende psychische Störung, sondern stellt zusätzlich ein erhebliches unternehmerisches Risiko dar und verursacht gesamtgesellschaftlich gesehen einen ernstzunehmenden Wirtschaftsschaden. Was können Unternehmen also tun, um ihre Mitarbeitenden vor einem Burnout zu schützen? Im Rahmen eines strukturierten und vorausschauenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements kann Belastungen wirksam begegnet werden. Hierbei kann zum einen auf das Außen eingewirkt werden, also die Arbeitsumgebung, das Arbeitspensum und die Unternehmenskultur betrachtet werden. Andererseits lässt sich vor allem im Inneren, also bei jedem Mitarbeitenden persönlich eine Menge bewirken.
Forschende fanden heraus, dass regelmäßige Selbstreflexion die psychische Gesundheit erheblich fördern kann.

Persönlichkeitsentwicklung: Selbstreflexion über Stärken und Werte als Lösung

Wer sich im Einklang mit den eigenen Stärken und Werten befindet, sieht in seinem Leben mehr Sinn und Erfüllung, was zur erhöhten Lebensqualität, psychischem Wohlbefinden und persönlichem Wachstum führt.

Auf diesen Beobachtungen und Erkenntnissen setzen Weiterbildungsprogramme wie unser Online-Programm „Meine Zukunftswerkstatt“ auf. Gesundheitlichen Risiken wie einem Burnout wird wirksam vorgebeugt, indem strukturierte Selbstreflexion zum gewohnten Verhalten wird. Die strukturierte, geführte Introspektion und das Erkennen von Stärken, Werten, Zielen, Bedürfnissen und Glaubenssätzen sowie der Austausch mit anderen Teilnehmenden im Rahmen eines solchen Online-Programms führen neben der Burnout-Prävention auch zu erhöhter Identifikation und Bindung der Mitarbeitenden zum Unternehmen. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht sich, Talente werden geweckt und das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen wird gestärkt.

Veranstaltungen im September

Es lohnt sich also, neben fachlichen Weiterbildungen, auch die Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeitenden zu fördern. Im September informiert die IHK im Rahmen von zwei Webinaren über Methoden zur Burnout-Prävention. Hier wird auch die Zukunftswerkstatt vorgestellt. Termine: 14. September, 10.00 Uhr, 15. September, 14.30 Uhr, je 90 Minuten. Anmeldung über die Social Media Kanäle der IHK.

Online-Programme zur Selbstreflexion stärken Mitarbeitende und begrenzen unternehmerisches Risiko.
Zukunftswerkstatt-Online-Programm

Quellen:
AOK Fehlzeiten-Report 2021
Barmer Gesundheitsreport 2021
Bauer, J. (2013). Arbeit: Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht. Karl Blessing Verlag. BKK Gesundheitsreport 2019DAK Psychoreport 2021
Gesundheitsreport Arbeitsunfähigkeiten 2021 der Techniker Krankenkasse Radtke, R. (2022). Haben Sie nach Ihrem Burnout bzw. Ihrer psychischen Erkrankung Ihren Job gekündigt? Statista nach YouGov, Nov. 2021.

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